Heute morgen weckt uns nicht der Wecker, sondern die rege Betriebsamkeit des angrenzenden Busbahnhofes. Aber das nicht weiter schlimm, denn wir wollen auch weiter Richtung Florenz.
Wir frühstücken aber dennoch in aller Ruhe, schauen derweil dem geschäftigem Treiben zu, aber auch der Italiener lässt es bei den Hitzegraden am frühen morgen ruhig angehen.
Eigentlich ist die Stadt viel zu schön, um sie wieder zu verlassen, aber der Name der geschichtsträchtigen Stadt Florenz ruft.
Wir machen uns auf den Weg und gelangen am frühen Nachmittag nach Florenz.
Mario schleust mich per GPS-Maus und Laptop quer durch die Stadt und dann zu dem Campingplatz.
Nach einigen Flüchen meinerseits und aufatmen keinen der lebensmüden, vespafahrenden Einheimischen erledigt zu haben, bin ich froh, dass wir doch noch einen Platz auf dem CP bekommen.
Aber:
es ist dort die reine Abzocke!!!!!
Stellplätze, die für ein 8m-Mobil kaum gescheit zu erreichen sind,
katastrophale Sanitäranlagen, die ganz und gar nicht sauber sind,
ein Shop dessen Preisvergabe nicht ganz durchsichtig scheint.
Und, ja und die Stromversorgung ist auch so ein Ding.
Klimaanlage: Fehlanzeige. Die Sicherung gibt schon dann auf, wenn man den Finger nur Richtung Schalter der Klimaanlage bewegt, selbst der Camping-Wasserkocher mit 600W mag die Sicherung nicht wirklich.
Gut ,also verzichten wir auf den Kaffee und machen uns zur Erkundungstour Richtung Stadt auf.
Spontan erwerben wir an der Rezeption ein Ticket für den ÖPNV und fahren mit dem Bus.
„Unten“ in der Stadt angekommen schauen wir uns erst einmal die aller wichtigsten Sehenswürdigkeiten an.
Aber auch hier sind es wieder Massen von Touristen und es ist einfach zu voll, um sich gescheit irgendwo zu hin zu bewegen, geschweige denn sich mal nach rechts oder links zu wenden….
Aber ein monumentales Bauwerk-Trio muss dann schon sein:
Dom, Campanile und Baptisterium.
Den Dom besichtigen wir auch von innen und hier kommen zum ersten mal unsere Sharong aus dem Tropical Island zum Einsatz. Denn in diesem Dom müssen die Schulter deutlich bedeckt sein, sonst wird einem der Einlass verwehrt.
Den Rest des Ensemble betrachten wir nur von außen.
Dann schlendern wir entlang der Galleria degli uffizi (vergleichbar mit dem Louvre in Paris) Richtung „Goldschmiedebrücke“, richtig benannt: Ponte Vecchio.
Wir gehen langsam weiter und schauen mal rechts und links in die Schaufenster, können uns aber das dort feilgebotene Geschmeide nicht leisten.
Ob es hübsch ist, nun über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten.
Unsere Füße meinen nun auch langsam es wäre jetzt gut. Caro hat sich eine Blase an der Ferse gelaufen und Notarzt Mama muss mal kurz Erste Hilfe leisten und ein bisschen in der Motivationskiste stöbern. Aber die ersehnte Bushaltestelle ist nicht mehr weit und das Versprechen eine Pizza zu bekommen lässt uns schnell dort ankommen.
Bald kommt auch schon der Bus und schaufelt uns den Berg hoch, denn der CP liegt oberhalb von Florenz. Wohl behalten wir kommen an und brauchen nur noch zum Womo.
Völlig erledigt strecken wir erst einmal alle Viere von uns.
Ich raffe mich auf und mein Duschzeug zusammen und möchte duschen gehen.
Aber der Dreck von heute morgen hat noch Verstärkung bekommen und der in den Toiletten ebenso. Also mache ich auf dem Absatz kehrt und bin ziemlich mutzig und benutze unsere eigene Dusche und Toilette.
Caro tut es mir gleich, Mario benutzt die CP eigenen Duschen, aber die schauen wohl auch nicht besser aus.
Man muss förmlich Angst haben, dass nicht irgendein Bazillus oder Virus von der Wand oder dem Boden einen „anspringt“.
Nichtsdestotrotz raffen wir uns nach getaner Körperpflege auf und machen uns auf die Suche nach der Pizzeria, wo wir angeblich ein paar % bekommen sollen, wenn man Gast auf dem CP ist.
Die Pizzeria liegt bei einem Tennisplatz und dort ist eine geschlossene Gesellschaft. Aber nach kurze ratlosen Gesichtern seitens der Kellner und einigen Brocken Italienisch meinerseits bekommen wir dann doch in der hintersten Ecke noch einen Platz und werden war zögerlich, aber dennoch freundlich bedient.
Das mit den % klappt auch, aber die Pizza fand ich jetzt nicht so toll.
Wir bezahlen und gehen zurück zum Campingplatz. Wir beratschlagen, was wir noch tun sollen. Mario und ich entscheiden uns noch für den Spaziergang zum Michel-Angelo-Platz der oberhalb des CP und der Pizzeria liegt. Es sind ca. 700m Fußweg und man hat einen ganz tollen Blick auf die gesamte Stadt Florenz.
Caro ist definitiv schon zu müde und sie möchte lieber im Womo bleiben. Nun gut, mit einem etwas unguten Gefühl lassen wir sie zurück und genießen trotzdem den Abendspaziergang.
Zurück auf dem Campingplatz genießen wir noch jeder ein Glas Wein. Was uns aber schon jetzt stört ist einerseits die Geräuschkulisse des CP’s und die der umliegenden Bars und haben einige Bedenken, dass die Nacht nicht sehr ruhig verlaufen wird.
Wir beschließen dann, aufgrund der allgemeinen Situation den CP morgen früh zu verlassen und weiter des Weges zu ziehen.
Die Nacht wird, wie schon befürchtet nichtruhig. Mario schläft immerhin etwas, aber ich bekomme kein Auge zu….