14.07.2009

Wir stehen früh auf, frühstücken in aller Ruhe vor dem Womo, vertauen alles reisefertig und machen uns nach dem Auschecken auf den Weg.

Als erstes wollen wir die Nudelfabrik Martelli in dem Örtchen Lari besichtigen. Dort werden noch die Nudeln wie vor Jahrzehnten von Hand gefertigt und hergestellt. Der Betrieb befindet sich noch immer in Familien-Besitz.
Einzig und allein die Angabe des Navi macht uns etwas unruhig: „Das angegebene Ziel ist nicht direkt erreichbar!“ uns nein, wir haben kein LKW-Navi sondern ein ganz normales PKW-Navi. Wir machen uns trotzdem auf den Weg, verlassen Florenz und genießen die Fahrt über Land.

Endlich sind wir soweit in die Umgebung des Örtchen Lari herangekommen, dass und schon mal die Wegweiser bescheid geben, wo es langgeht.

Die Landschaft ist ein klein wenig hügelig, aber ein Berg ragt schon besonders heraus. So langsam befällt mich eine leise Vorahnung: Auf diesem Berg liegt das Örtchen Lari mit einer sehr schönen alte Burgruine. Aber ob und wie wir mit unserem „Schlachtschiff“ dorthin gelangen ist noch ein Rätsel.
Aber mein „MarioMario“-Navi meint es geh, also fahren wir weiter. Die Straßen werden immer enger und steiler und plötzlich stehen wir mitten auf der Hauptkreuzung von Lari und in jede Richtung gehen Straßen ab, die für LKWs gesperrt sind und die auch nicht wirklich befahrbar für uns sind.
Wir folgen der einzigen Möglichkeit, der offiziellen Straße für Busse, und tasten uns meterweise langsam aber sicher an hohen Mauern und hervorstehenden Hausecken vorbei bis wir ohne Schrammen auf dem Busparkplatz etwas außerhalb des Ortes stehen. Sogar etwas Schatten gibt es hier, den wir nutzen können. Wir parken unseren Nasenbären entsprechend im Schatten und machen uns auf den Weg.

Das Örtchen ist ganz toll, der Friedhof typisch südländisch und die Nudelfabrik haben wir dann auch endlich gefunden. Wir sind auch nur ca. 3x daran vorbei gelaufen bis uns eine nette Dame herein bittet und meint wir könnten uns einmal umschauen es käme gleich jemand, der uns alles erklären könnte.

In eine kleinen Vorraum treffen wir noch auf eine andere Familie, es müssten der Sprache nach Norweger oder Schweden sein, und dann kommt auch schon jemand, der mit uns eine „Betriebsbesichtigung“ macht.
Es ist ganz witzig, denn es ist mehr oder weniger italienisch, deutsch und englisch gemischt und Mario und ich versuchen es dann ins englische für die andere Familie zu übersetzen.

Auf jeden Fall war es sehr schön und kurzweilig.

In einem sog. „Alimentari“, also einem „Tante-Emma-Laden“ mit angeschlossener Bar kann man dann auch diese Nudeln käuflich erwerben. Wir decken uns gut ein und denken natürlich dabei auch an unsere Lieben daheim.

Caro bekommt noch ein Eis, wir übrigens auch und schlendern langsam wieder Richtung Womo.
Vorher genießen wir aber noch ein schattiges Plätzchen auf einer Mauer und verspeisen unser Eis.

Hier bekommen wir dann das zweite mal für heute die immer so viel erwähnte „Gastfreundschaft“ der Italiener zu spüren.
Ein älterer Mann kommt mit einer Kiste Pfirsichen die Straße längs, kommt direkt auf und zu und meint, wir sollten uns doch bitte welche nehmen. Wir schauen etwas ungläubig, aber nachdem er dann Caro einen superdicken Pfirsich in die Hand gedrückt hat, verlieren auch wir die Scheu und greifen zu. Artig bedanken wir uns mit einem „mille grazie“ und der ältere Herr zieht glücklich lächelnd seines Weges und wir machen jetzt auf zum Womo.
Bevor wir weiter fahren verspeisen wir noch die total leckeren und obersaftigen dicken Pfirsichen, die in keine EU-Norm passen würden. Vielleicht schmecken sie deshalb einfach nur lecker……

Mario sucht noch kurz eine Unterkunft / Stellplatz für die Nacht und schon geht es wieder weiter.

Durch schmale Straßen geht wieder hinab in die Ebene und wir landen dann auf einem sog. Agri-Tourismo, sprich einem Bauernhof mit angeschlossenem Campingplatz.

Wir suchen uns einen Stellplatz mit direktem Blick zum See-Ufer aus, richten uns gemütlich ein und wollen hier für die nächsten Aage mal die Seele baumeln lassen und uns ein wenig von dem Großstadt-Stress erholen.

Mario und Caro erkunden derweil mal den See, mit und ohne Kanu und ich genieße die Ruhe mit einem guten Buch an Land.

Ab 17:00 Uhr wird es dann auch endlich etwas kühler und erträglicher…..

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